25.04.2021 - Berufung von Birgit Jerie zur ehrenamtlichen Referentin für Kinderschutz im THV

 

Das THV-Präsidium hat Birgit Jerie vom HSV Weimar zur ehrenamtlichen Referentin für Kinderschutz im THV berufen. Damit hat der THV für das wichtige Thema "Kinderschutz" nun eine direkte und unabhängige Ansprechpartnerin für seine Vereine und deren Mitglieder. 

Birgit wurde 1964 in Weimar geboren. Beruflich ist sie in der Verwaltung der Interkulturelles Zentrum für Bildung und Kommunikation gGmbH Weimar-Erfurt-Rudolstadt tätig. 1975 trat sie als Mitglied bei Motor Weimar bei. Neben Vereinshandball spielte sie beim UT Erfurt in der Bezirksauswahl. 1987 schloss sich Birgit dem SSV Vimaria Weimar im Frauenbereich an. Diese Abteilung wechselte 2004 zur weiterhin bestehenden Abteilung im HSV Weimar. Ihre Trainertätigkeit begann Birgit im Jahr 2002 erst mit Jugendmannschaften und später auch bei den Volkssportfrauen. Nebenbei ist sie seit 2005 in verschiedenen Leitungstätigkeiten des HSV Weimar tätig. Seit 2011 unterstützt sie auch den THV in verschiedenen Funktionen, aktuell als Staffelleiterin, früher für mehrere Jahre lang als Bezirksjugendwartin. 

In einem kurzen Interview mit Thomas Löffler, Referent Organisationsentwicklung des THV, geht Birgit auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Referentin für Kinderschutz im THV ein. 

Thomas: Herzlichen Glückwunsch zu deiner Berufung als Referentin für Kinderschutz im THV! Was ist denn dein persönliches Anliegen bei deiner künftigen Tätigkeit als Referentin für Kinderschutz des THV? 

Birgit: Ich bin froh darüber, dass Sporttreiben für Kinder und Jugendliche neben zahlreichen anderen Freizeitgestaltungen noch immer die beliebteste Form ist. Dass der Vereinssport dabei eine große Rolle spielt, liegt auf der Hand, trägt dabei aber auch eine große Verantwortung für den Kinder- und Jugendschutz. Als langjährige Übungsleiterin in den verschiedenen Altersklassen, von Ballschule bis zu kleinen Erwachsenen in der B-Jugend konnte ich zahlreiche, vom Alter abhängige Erfahrungen machen. Ich hoffe daher, eine vertrauenswürdige Ansprechperson für alle Kinder und Jugendlichen der Vereine im Thüringer Handball zu sein.

Thomas: Konntest du selbst schon Vorerfahrungen zum Thema "Kinderschutz" sammeln? 

Birgit: Diese Frage muss ich leider mit "ja" beantworten. Plötzliches unerklärliches Fehlverhalten waren mehr als einmal ein Warnzeichen. Nicht selten war häusliche Gewalt der Auslöser. Durch gute sozialpädagogische Zusammenarbeit unseres Vereins mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe konnte bei bestätigtem Verdacht immer schnell geholfen werden. Leider musste ich auch mit bestätigtem Verdacht sexuellen Missbrauchs Erfahrungen machen.

Thomas: Es wurde gemeinsam mit Steffen Sindulka, dem Kinderschutzbeauftragten des Landessportbundes Thüringen, ein erster Entwurf für ein Präventionskonzept erstellt. Wie ist da der aktuelle Stand? 

Birgit: Diesen Entwurf habe ich dankend erhalten. Er ist ein gutes Gerüst, um für unsere gemeinsame Arbeit präventiv wirksam zu sein und im Falle eines Verdachtes sicher handeln zu können - zum Schutz aller Kinder und Jugendlichen, die in unserem Verband durch die einzelnen Vereine organisiert sind.

Thomas: Was sind denn konkret deine Aufgaben als Referentin für Kinderschutz? 

Birgit: Zuerst möchte ich allen Vereinen den Rat geben sich von der Vorstellung „Bei uns gibt es sowas nicht“ zu lösen. Alle Vereine mit Vorkommnissen dachten, so wie sie momentan schalten und walten ist dies das Optimum an Sicherheit. Man kann nur wiederholen, dass zum Glück Gewalt jeglicher Art im Verein noch die Ausnahme darstellt und jede Vereins- und Abteilungsleitung alle Möglichkeiten wie Beantragung des erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses und Akzeptanz des Ehrenkodex verpflichtend für ihre Mitarbeiter sieht. Wenn trotz aller Vorsichtmaßnahmen ein Verdacht besteht, werde ich die Wahrnehmung des Betroffenen bzw. der Betroffenen ernst nehmen und vertrauensvoll prüfen, professionelle externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, um falsche Beschuldigungen zu erkennen sowie laut unserem Präventionskonzept handeln und Hilfestellungen geben. Mein erstes Ziel ist es, im gemeinsamen Austausch mit Sportfreund Steffen Sindulka einen Verhaltensleitfaden für alle Übungsleiter/innen, Trainer/innen sowie Betreuer/innen zu erarbeiten und alle Vereine über Erweiterungen unseres Konzeptes zu informieren.

Thomas: Herzlichen Dank, dass du dir für ein kurzes Interview Zeit genommen hast! 

Scheut euch bitte nicht, Birgit bei Fragen und Angelegenheiten rund um den Kinderschutz zu kontaktieren. Der THV möchte u.a. mit dieser ehrenamtlichen Referentenstelle den Service für seine Vereine und deren Mitglieder weiter ausbauen.