04.07.2023 - Schiedsrichter Leistungskader macht sich fit!

Das Wochenende 16.-18.2023 stand für unsere Schiedsrichter ganz im Zeichen des Sommerlehrgangs unserer Leistungsklasse und der Sitzung des Schiedsrichterausschusses. Zunächst traf sich Letzterer am Freitagabend in Saalfeld zur Auswertung der alten Saison und in Vorbereitung gemeinsamer Abstimmungen für die neuen Spielzeit.

Hauptthema war dabei natürlich die weiterhin extrem angespannte Schiedsrichterlage. Es fehlt an Schiedsrichtern im Leistungskader, aber noch kritischer ist derzeit die Lage in den drei Regionen. Ganz schlimm stellt sie sich dabei in der Region Hainich-Südharz-Werratal dar, wie deren Schiedsrichteransetzer Robin Arnold zugestehen musste. Nur noch vier Schiedsrichter stehen dort zur Verfügung; wie dort ein geordneter Spielbetrieb abgesichert werden kann steht in den Sternen. Nicht ganz so schlimm die Lage in den anderen beiden Regionen, aber auch dort herrscht keineswegs Grund zur Euphorie. So sind es in Mitte- und Südthüringen noch 8 einsatzfähige Spielleiter, in Ostthüringen deren 12.

Im Leistungskader stehen für die im September beginnende Saison 17 Gespanne zur Verfügung, zwei in der Mitteldeutschen Liga, neun für den THV A- und sechs für den B-Kader. Deren Altersdurchschnitt ist alarmierend und soll an dieser Stelle bewusst verschwiegen werden. Dennoch - verzichten können wir auf niemanden!
Erneut rufen wir ALLE Vereine auf, Schiedsrichter für den übergreifenden Spielbetrieb des THV zu qualifizieren und zu melden!

In Auswertung der vergangenen Saison belegen die Gespanne Nottrodt/Rudolph, Klich/Pfefferkorn und Beyer/Scholz die vorderen Plätze. Sie waren auch die Gespanne mit den meisten Spieleinätzen, nahezu an jedem Wochenende standen sie auf der Platte ihren Mann. Übertroffen wurden sie nur noch von Fritz Heinze (Kahla) und Günter Steckert (Kranichfeld), die es in dieser Saison auf über 70 Einsätze brachten und als kleinen Dank für ihre Einsatzbereitschaft mit der Leitung des Frauen Pokalendspieles bedacht wurden.

Letztes Thema der Leitungssitzung war die Spielabsicherung für die kommende Saison. So wird der Leistungskader die Spiele in der Frauen- und Männer-Thüringenliga, Männer-Landesliga und die Pokalspiele absichern; die Regionsschiedsrichter die der männlichen Jugend A und Männer Verbandsliga.
(Bewusst wurde die Nennung in den Bezeichnungen der letzten Saison gewählt, da die Umbenennung der Spielklassen für die kommende Saison ja aller Voraussicht noch nicht kommen wird). Wie im vergangenen Jahr müssen die Landesklasse Frauen und Verbandsklasse Männer über Ansetzungen der Drittvereine abgesichert werden. Damit sollen die Vereine in die Pflicht genommen werden, Schiedsrichter ausbilden zu lassen, um nicht in zwei oder drei Jahren den Spielbetrieb überhaupt nicht mehr absichern zu können. Für langjährige Spieler*innen wird dafür am 9.9.23 in Eisenberg wieder ein Schiedsrichter Crashkurs angeboten. Alle übrigen Ligen müssen also zwangsläufig durch die Heimvereine abgesichert werden, was der Schiedsrichterausschuss mehr als bedauert.

Am Samstagmorgen folgte dann der Treff für alle Leistungsklasseschiedsrichter an der Sportschule in Bad Blankenburg. Johannes und ich hatten für zwei Tage so einiges geplant, es sollte lehrreich aber auch unterhaltsam zugehen, denn bei aller Ernsthaftigkeit ist die „Schiedsrichterei“ immer noch unser Hobby und dieses soll schließlich auch Spaß bereiten. Neben einem Regel- und Videotest stand endlich wieder einmal ein Lauftest auf den Programm, der von allen Teilnehmern sehr ernst genommen und erfolgreich absolviert wurde.

Ab 15.15 Uhr wurde der Lehrgang dann unterbrochen. Auf der großen Leinwand in der Aula der Landessportschule konnten alle Schiedsrichter das Halbfinale der Champions League zwischen den SC Magdeburg und den FC Barcelona gespannt verfolgen. Johannes und ich hatten eigentlich zeitlich nur die erste Halbzeit im Plan, weil wir zu diesem Zeitpunkt mit einer klaren Führung des spanischen Favoriten gerechnet hatten. Dann aber trauten wir unseren Augen kaum, was die Magdeburger Handballer an diesen Tag mit Kampf und Leidenschaft vollbrachten und somit sogar den Sieg aus dem Feuer rissen. Der Jubel unserer Schiedsrichter kannte kaum Grenzen. Am Abend folgte dann das gemütliche Beisammensein unterm Sportschulen-Zelt, wo sich Schieri-Neuling Patrick Völkner (Weimar) als Discjockey bis in die Nacht hinein einen Namen machte und zu einer denkwürdigen Veranstaltung beitrug.

Den Abschluss am Sonntag bildete dann noch ein Workshop sowie die Beobachterergebnisse von Andreas Wilck am Sonntag, bevor alle Schiedsrichter hoffentlich gut gerüstet für die neue Saison wieder die Heimreise antreten konnten.

L. Pfefferkorn
Schiedsrichterwart