Am Freitag, den 27.10.23, startete unsere weibliche Landesauswahl Thüringens zur 2. Vorsichtung nach Frankfurt/Oder. An drei Tagen standen für die 14 mitgereisten Mädchen Grundspiele, Grundübungen, Tests und Turnierspiele auf dem Plan.
Gleich am ersten Tag starteten wir am späten Nachmittag mit dem Grundspiel 4 gegen 4. Die Mannschaft wurde dazu von Auswahltrainer Nico Geyersbach in 2 kleine Gruppen geteilt, die gegen die Landesverbände aus Mecklenburg- Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen ihre defensiven als auch offensiven Stärken unter Beweis stellen sollten. Im Vergleich zur ersten Sichtungsveranstaltung im Juni in Apolda, war eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen. Trotz aller Bemühungen konnte keines der 4 Spiele gewonnen werden, allerdings waren auch sehr knappe Ergebnisse dabei. Im folgenden Grundspiel 5 gegen 6 kämpfte nun das komplette Team im offensiven Deckungsverbund bzw. im Überzahlspiel im Angriff. Anfangs agierte man im Angriff teils hektisch, was im Verlaufe des Tages deutlich stabiler wurde. Da all unsere Talente ihre Einsatzzeiten bekommen sollten, wurde ständig gewechselt. Dies führte freilich auch zu deutlichen Qualitätsunterschieden in unserem Team, was letztendlich zwar mit knappen, aber leider noch nicht erfolgreichen Ergebnissen einher ging.
Im Anschluss an die Grundspiele folgten zwei Grundübungen, welche zusammen mit dem Landesverband aus Sachsen absolviert wurden. Hierbei stand der Trainingscharakter der Übungen im Vordergrund. Geschult wurden Kleingruppenspiele im 2 gegen 2 sowie Wurfübungen mit Blockabwehr im 1 gegen 1. Jede der Spielerinnen konnte eine deutliche Qualitätssteigerung ihrer individuellen Angriffs- und Abwehrfähigkeiten aufzeigen.
Am zweiten Tag standen am Vormittag die athletischen Tests auf dem Ablaufplan. Wir starteten mit einer Kür im Bodenturnen, gefolgt von 20 m-Sprints, dem Standweitsprung, Squat-Jumps und der Wurfgeschwindigkeitsmessung mit einem Wurf aus dem Stand. Eine kurze Auswertung dieser objektiven Werte bestätigt auch hier eine deutliche Steigerung der athletischen Werte in den meisten Bereichen. Aber es gibt auch hier noch viel Potenzial nach oben, denn die Athletik stellt für einen kompletten Turnierablauf bzw. die DHB-Sichtung eine grundsätzliche Voraussetzung dar. Nur die Spielerinnen die sich topfit präsentieren, haben eine Chance, diese komplexen Anforderungen erfolgreich zu bewältigen.
Noch vor dem Mittagessen starteten die ersten Turnierspiele (jeweils 2x 14 Minuten), wobei die 1. Halbzeit immer in der 3:2:1 Abwehrformation, die 2. Halbzeit in der 6:0 Abwehrformation absolviert wurde; gefolgt von einem drei-minütigen Tempospiel (Angriff-Überzahl). Im ersten Spiel trafen unsere Mädchen auf den Handballverband Brandenburg. In der ersten Halbzeit führte man bis zur 12. Minute mit einem Tor, aber zwei Kontertore von Brandenburg verhinderten einen möglichen Sieg!
Hervorzuheben war in allen Partien die starke Torhüterleistung von Lena Krause, die zu den stärksten Torhüterinnen des Turniers zählte. Im Angriff zog Emilia Kurz vor allem gegen die offensive Abwehrformation die Fäden auf der Mittelposition. Spielten wir gegen eine defensive Abwehrreihe, zählten vor allem Clara Schönau, Reneé Hauke, Johanna Stingl und Penelope Höhn zu den Aktivposten im Rückraum. Emma Schwarze konnte auf der rechten Außenposition vor allem im Angriff positive Akzente setzen. Auf der linken Außenposition musste unser Team schon vor dem ersten Spiel Joyce Sandorova verletzungsbedingt ersetzen; diese Aufgabe übernahm vor allem Lia Grätsch, die zuvor noch nicht auf dieser Position gespielt hat, ihre Sache dafür aber recht ordentlich meisterte.
Das Hauptmanko lag in unserer Abwehrarbeit. Die meisten Gegentore bekamen wir dabei über die Außenpositionen. Im neuformierten Mittelblock um Clara Schönau und Coleen Thieme kam es noch zu einigen Abstimmungsproblemen, allerdings wuchsen beide im Verlaufe des Turniers immer mehr in diese Aufgabe hinein. Jede unserer Spielerinnen stellte sich in den Dienst der Mannschaft, was sich auch in den knappen Ergebnissen widerspiegelte. Es gab kaum Spiele mit einer hohen Tordifferenz, lediglich die zweite Halbzeit gegen Sachsen ging zu deutlich verloren. Gegen die Favoriten aus Sachsen-Anhalt konnten wir sowohl körperlich als auch spielerisch mithalten, was vor dem Spiel kaum einer erwartet hätte. Trotz aller positiven Entwicklungen konnte man keine einzige Halbzeit für sich entscheiden.
Am Ende stehen dennoch eine positive Erfahrung und die Gewissheit, dass Thüringen in diesem Jahrgang nicht mehr so weit von den anderen Landesverbänden entfernt ist wie noch vor einem halben Jahr. Bei einer kontinuierlichen Weiterentwicklung in den nächsten Monaten können unsere Talente vielleicht noch weiter aufschließen. Hierzu ist es dringend notwendig, die verbliebenen Trainingsmöglichkeiten konsequent zu nutzen und auch im Heimtraining weiter hart an sich zu arbeiten.
Zur DHB-Sichtung Ende Januar können nur 12 Mädchen nominiert werden!
Für den THV am Ball:
Tor: Lena Krause, Julina Gerlach
Feld: Joyce Sandorova, Emilia Kurz, Penelope Höhn, Johanna Stingl, Clara Schönau, Coleen Thieme, Reneé Hauke, Lotta Pieper, Dany Lynn Kokles, Emma Schwarze, Josephine Obenauf, Lia Grätsch
Trainer: Wolfgang Mosebach (Landestrainer), Nico Geyersbach (Auswahltrainer)